Stau auf der Autobahn
Das deutsche Autobahnnetz hat eine Rekordlänge von über 13.200 Kilometer. Von Ost nach West, von Nord nach Süd. Egal in welche Richtung - wer schnell durch die Republik reisen will, kommt um die Autobahn meistens nicht herum. Doch wenn der Verkehr nicht rollt, weil eine Baustelle oder ein Unfall die Fahrbahn in eine Richtung oder in beide Richtungen blockieren, dann kann aus der schnellen Verbindung ein Standstreifen werden. Nämlich dann, wenn es zum Stau kommt.
Wo staut es sich besonders häufig auf deutschen Autobahnen?
Ist die Straße verengt, liegt eine Sperrung vor, oder kam es zu einem Unfall, dann ist ein Stau vorprogrammiert. Oftmals reicht auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aus, um eben jenen Verkehr ins Stocken kommen zu lassen. Große Autobahnkreuze sind dafür ebenso berüchtigt, wie Ballungszentren.
Verfolgt man die Verkehrsinfos, fallen Städtenamen wie Frankfurt, Berlin, Hamburg, Nürnberg, Bad Hersfeld, Mainz, Dortmund oder Wiesbaden regelmäßig. Doch auch das Schönefelder Kreuz, Wiesbaden-Biebrich und der Abzweig Charlottenburg sind regelmäßig vertreten in der Staumeldung. Im Prinzip betrifft es nahezu jedes Bundesland, von Schleswig-Holstein über Niedersachen, Nordrhein-Westfalen bis nach Bayern und weiter in die Urlaubsländer Österreich, Schweiz und Italien.
Das liegt unter anderem daran, dass viele Baustellen zu finden sind, die die Fahrbahn verengen, weil eine Richtungsfahrbahn gesperrt werden muss und damit für zähflüssigen Verkehr und Stau sorgen. Doch auch Unfälle durch zu schnelle Fahrweise und riskante Überholmanöver sowie defekte Fahrzeuge sind in vielen Fällen der Grund für einen Autobahn-Stau. Wird dann auf die Landstraße ausgewichen, staut es sich dort weiter, da die Straße in der Regel nicht für Kapazitäten wie auf einer Autobahn ausgelegt ist. Ein Kreislauf, der viel Geduld, Zeit und starke Nerven verlangt.
Wie verhält man sich richtig bei Stau?
Es gibt feste Regeln, die für das Verhalten bei einem Stau auf der Autobahn gelten. Es ist wichtig, dass diese Regeln eingehalten werden, damit nicht nur in Fahrtrichtung die Straße schnell wieder frei wird, sondern auch in entgegengesetzter Richtung. Oftmals blockieren dort nämlich Gaffer und Schaulustige ebenfalls den Verkehr, obwohl keine Baustelle oder Unfall vorhanden sind.
Wird die Autobahn komplett gesperrt oder ist nur eine Spur gesperrt, gibt es oftmals eine Umleitung, über die man in aktuellen Verkehrsmeldungen informiert wird. Auch hier lohnt es sich, diese Umleitung zu berücksichtigen, soweit sie für das Fortsetzen der Fahrt empfehlenswert ist.
Wichtig ist immer, dass jeder Ruhe bewahrt. Das ist nicht immer einfach, aber das effizienteste Mittel, um den Stau auf der Autobahn, in der Baustelle oder durch eine Sperrung beziehungsweise einen Unfall gut zu überstehen. Je mehr Stress und Hektik aufkommt, umso langsamer vergeht die Zeit und umso mehr sinkt die Konzentration. Doch ohne Konzentration können Folgeunfälle geschehen, die dann wiederum zu einem weiteren Stau und einer Behinderung des Verkehrs führen.
Verkehrsmeldungen für Stau-Infos hören
Um rechtzeitig informiert zu sein, sollte auf der Autobahn immer der Verkehrsfunk eingeschaltet sein. Alle Radiosender bringen die aktuelle Verkehrslage, sodass hier mit der Meldung über einen möglichen Stau, eine teilweise Sperrung, eine Vollsperrung oder eine sonstige Behinderung rechtzeitig informiert wird. Außerdem warnen inzwischen viele Navigationsgeräte recht zuverlässig über stockenden Verkehr, eine Vollsperrung oder auch einen klassischen Stop-and-go-Verkehr.
Autobahn wenn möglich vor dem Stauende verlassen
Ist es möglich, den Stau zu umfahren, sollte das auch geschehen. Wenn die Straße vor dem Stauende verlassen werden kann, bedeutet das nicht zwingend, dass man schneller unterwegs ist. Allerdings löst es den Stau auf der Autobahn etwas auf, wenn sich nicht alle einfach nur am Ende der Schlange anstellen.
Wichtig ist zusätzlich, dass man immer im Auto bleibt. Die Autobahn darf nicht betreten werden und man darf sich nicht vom Auto entfernen. Der Motor muss abgeschaltet werden und es ist nicht erwünscht, dass das Telefon in die Hand genommen wird. Wer eine Freisprechanlage hat, kann diese nutzen. Ansonsten gelten die Verkehrsregeln, die auch in sonstigen Verkehrssituationen gelten. Handelt es sich um eine Baustelle, sollte man abwägen, ob man nicht kurz im Stau stehen bleibt, weil das Ende meist absehbar ist.
Rettungsgasse bilden
Das Allerwichtigste ist jedoch, dass eine Rettungsgasse gebildet wird. Diese Rettungsgasse muss sofort beim Heranfahren an das Stauende formiert werden. Sie wird immer zwischen der äußersten linken Fahrspur und der Spur daneben gebildet. Das bedeutet, dass bei einer dreispurigen Autobahn die rechte und die mittlere Fahrspur nach rechts ausweichen und die linke Fahrspur an den linken Rand ausweicht. Wer nicht beim Bilden der Rettungsgasse aktiv mitwirkt, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Zwischen 200 und 320 Euro werden hierfür veranschlagt. Weitere Informationen findet man im aktuellen Bußgeldkatalog.
Gaffen verboten
Ist in einer Richtung ein Stau, staut es sich auch gerne in der anderen Richtung. Nicht etwa, weil dort ebenfalls ein Unfall war, sondern weil Gaffer die Straße in der anderen Richtung blockieren. Das ist eine Ordnungswidrigkeit und es droht ein Bußgeld bis 1.000 Euro. Handelt es sich sogar um unterlassene Hilfeleistung – auch dann, wenn man durch das Blockieren der Fahrbahn die Rettungskräfte behindert – kann das mit einer Haftstrafe geahndet werden.
Deshalb gilt bei einem Stau auf der Autobahn oder jeder anderen Straße, die entgegengesetzte Richtung möglichst freizuhalten und zügig am Geschehen vorbeizufahren. Zudem muss auf die Anweisungen der Einsatzkräfte geachtet werden, die die Autofahrer auch bei stehendem Verkehr schnell am Unfallgeschehen vorbeileiten.
Genügend Zeit einplanen
Um generellem Stress bei der Fahrt vorzubeugen, lohnt es sich, diese richtig zu planen. Hier geht es nicht um eine kurze Strecke, die hin und wieder gefahren wird. Es geht vielmehr um den Urlaub, um wichtige berufliche Reisen, aber auch um die Tatsache, dass eine Autofahrt generell gut geplant sein sollte.
Wer genügend Zeit einplant, muss sich auch nicht über eine kleine Behinderung auf der Autobahn, auf der Bundesstraße oder auch an einem Autobahnkreuz ärgern. Zudem kommt es immer auf richtiges Verhalten an. Sobald Stau-Meldungen eingehen, muss bezüglich der Umleitung geschaut werden. Ist die Straße in der gewünschten Richtung voll gesperrt, ist eine Umfahrung meistens sinnvoll. Wird an der Behinderung vorbeigeführt, muss die Gefahr eingeschätzt werden, um eine Entscheidung treffen zu können, ob die Umleitung genutzt wird oder ob man sich mit der Situation anfreundet und auf der Straße bleibt.