Diesel oder Benziner? Oder doch Elektro? Diese Unterschiede gibt es
Diesel oder Benziner – wer nicht auf alternative Antriebe setzen will, muss sich beim Autokauf genau diese Frage stellen. Nicht immer lässt sich die Frage nach einem Diesel-PKW, Benziner oder E-Auto spontan beantworten, da viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen. Dazu gehört zum Beispiel, wie intensiv das Auto genutzt wird, welcher Verbrauch an Benzin oder Diesel geplant werden muss und welche KFZ-Steuer anfällt. In Summe geht es dann oftmals darum, wo das beste Preis-Leistungs-Verhältnis erzielt werden kann. Beim Benzinmotor oder beim Dieselmotor. Oder sind es am Ende doch die alternativen Kraftstoffe? Ein Vergleich hilft bei der Entscheidungsfindung und zeigt den jeweiligen Vorteil, Nachteil sowie den Unterschied auf.
Woran erkennt man, ob es ein Benziner oder Diesel ist?
Wer auf der Suche nach einem Neuwagen oder gebrauchten Auto ist, der schaut zuerst, welche Motorisierung vorliegt. Ein Dieselmotor oder ein Benzinmotor?
Den Unterschied zwischen beiden Motorisierungen hört man nicht nur am Sound vom Motor. Beim Diesel ist dieser satter und dumpfer, beim Benziner etwas höher.
Man merkt es auch bei den CO2-Emissionen, die beim Dieselmotor höher sind als beim Benziner. Fahrzeuge mit Diesel-Motoren haben deshalb höhere Steuern, was sich jedoch bis vor Kurzem dann ausgeglichen hat, wenn lange Strecken gefahren wurden. Denn der Liter Diesel war lange Zeit um einiges günstiger als der Liter Benzin, sodass die höhere Steuer bei einer größeren Fahrleistung schnell ausgeglichen war. Deshalb haben vor allen Dingen all jene, die viel fahren, eher den günstigeren Kraftstoff als bessere Wahl und weniger für ein Fahrzeug mit Benzin-Antrieb entschieden.
Inzwischen sieht das ein wenig anders aus. Die Kosten beim Treibstoff haben sich geändert. Diesel kostet mehr als Benzin, sodass zumindest dieser Entscheidungsgrund hinterfragt werden muss.
Diesel oder Benzin – die Unterschiede beim Kraftstoff
Der wichtigste Unterschied, der zwischen den beiden Kraftstoffen besteht, ist das Gewicht. Diesel ist schwerer als Benzin. Beide Kraftstoffe werden aus Rohöl hergestellt und Rohöl besteht aus Kohlenwasserstoffen. Es gibt unterschiedliche Kohlenwasserstoffe. Beim Rohöl, dass aus der Erde gewonnen wird, gibt es schwere und große Moleküle, aber auch kleine und leichte Moleküle.
Im Rahmen der Destillation werden die schweren Moleküle von den leichten Molekülen getrennt. Das geschieht, weil das Rohöl ein Gemisch ist. Es ist als Gemisch für den Verbrennungsmotor nicht brauchbar. Und deshalb muss es aufbereitet werden. Die Aufbereitung wird in einer Erdölraffinerie vorgenommen. Die Trennung erfolgt per Destillation.
Während Benzin zu großen Teilen aus den leichten Teilen des Rohöls besteht, ist das beim Diesel genau andersherum. Letzterer enthält etwa 13% mehr Kohlenstoffatome, als im Benzin enthalten sind. Dadurch auch das höhere Gewicht. Noch schwerer sind nur Schweröle oder Schmieröle. Da Diesel dichter und schwerer ist als Benzin, verbrennt er auch anders. Er erzeugt 13% mehr Energie und damit auch mehr Abgase.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Diesel ein Selbstzünder ist. Das ist für den Motor wichtig. Denn dieser Kraftstoff fängt schon während der Einspritzung an zu brennen. Er verbrennt sehr intensiv, sodass die so erzeugte Energie besser genutzt werden kann als bei Benzin-Motoren. Das bedeutet, dass der Ottomotor einen Wirkungsgrad von etwa 37 Prozent hat. Der Dieselmotor hat hingegen einen Wirkungsgrad von etwa 42 Prozent.
Was fährt sich besser, Diesel oder Benziner?
Seitdem die Preise auch beim Diesel extrem gestiegen sind, gilt die Faustregel mit den 15.000 km pro Jahr nicht mehr. Bis vor geraumer Zeit hat man gesagt, dass sich ein Diesel dann lohnt, wenn die Fahrleistung über 15.000 km pro Jahr liegt. Es haben sich zum Beispiel auch gebrauchte Diesel-Autos besser verkauft als Benzin-Autos.
Von den Fahreigenschaften her gibt es keine großen Unterschiede. Beide Varianten haben ihr Potenzial, dass jeder Fahrer unterschiedlich nutzen kann. Der eigene Geschmack sollte hier entscheiden.
Wie sieht es bei den Zulassungen aus?
Die Umwelt schonen – das ist die Devise, die für die Zukunft ausgegeben wird. Und das wird sich auch bei den Neuzulassungen in den kommenden Jahren deutlich zeigen.
Bereits jetzt zeigen sich erhebliche Veränderungen bei den Zulassungen für Neuwagen im Bereich der Personenkraftwagen. Während im Januar 2016 knapp 50% Benziner und 49% Dieselfahrzeuge zugelassen wurden, sah es im Januar 2018 schon etwas anders aus. Hier waren 62% Benziner und 33% Diesel in der Zulassung. Hinzu kamen etwa 3,5% Hybridfahrzeuge und 1% Elektrofahrzeuge.
Schaut man zwei Jahre weiter zum Januar 2020, zeigt sich eine weitere Änderung. Bei den Elektroautos waren es dort bereits 3%, die Hybride mit 12,5% und die Benziner bei 51%. Dieselfahrzeuge lagen bei 33% in der Anmeldung. Im Januar 2022 sieht das Ganze wieder anders aus. Man erkennt hier deutlich, dass ein Umschwung stattfindet. Die Benziner liegen immer noch leicht vorne mit knapp 37%. Gefolgt von den Hybridfahrzeugen mit 29% und dem Diesel mit knapp 22%. Der Elektroautos haben bereits mit 11% spürbar zugelegt und werden das auch in Zukunft weiter tun.
Wie sieht die Zukunft von Diesel und Benziner aus?
Benziner und Diesel-Fahrzeuge werden in der Zukunft keine große Rolle mehr spielen. So zumindest das Streben der Regierung, die dafür sorgen will, dass vor allen Dingen auf Elektromobilität und auf Hybrid-Mobilität gesetzt wird.
So soll es ab 2025 eine neue Abgasnorm geben, die für alle Neufahrzeuge gilt. Und das bedeutet, dass Diesel-Fahrzeuge und Benzin-Fahrzeuge ab 2025 praktisch verboten werden. Ab diesem Zeitpunkt soll nur noch 30 mg Stickoxid pro Kilometer über die Fahrzeuge ausgestoßen werden dürfen. Im schlimmsten Fall sogar nur 10 Milligramm. Die Grenzwerte für Diesel-Fahrzeuge und Benzin-Fahrzeuge liegen jedoch deutlich höher. Bei PKW-Dieselmotoren liegen sie bei 80 mg, bei Benzin-Motoren bei 60 mg.
Auch beim Kohlenmonoxid gibt es ab 2025 deutliche Reduzierungen. Benzin-Fahrzeuge dürfen dann nur noch 500ml ausstoßen. Diesel-Fahrzeuge lediglich 100ml. Allerdings haben bereits zugelassene Fahrzeuge einen Bestandsschutz. Das bedeutet also nicht automatisch, dass ältere Fahrzeuge ausgemustert werden müssen, sondern die neuen Abgasnormen erstmal nur für Neuzulassungen gelten.